CRPS Morbus Sudeck

CRPS/ Morbus Sudeck – Symptome, Verlauf und Therapien

CRPS steht für komplexes regionales Schmerzsyndrom (Complex Regional Pain Syndrome).

CRPS ist eine chronische neurologische Erkrankung, die nach einer Weichteil- oder Nervenverletzung, häufig in Zusammenhang mit der Fraktur einer Extremität auftritt.
Eine andere Bezeichnung ist „Morbus Sudeck“.

Es wird zwischen CRPS Typ I (nach Trauma oder Immobilisation einer Extremität, ohne spezifische Nervenschädigung) und CRPS Typ II (nach einer Nervenverletzung, nicht notwendigerweise auf den Ort der Verletzung beschränkt) unterschieden.

CRPS wird in Schweregrade 1 – 4 eingeteilt. Die Einteilung ist nicht immer einfach, da sich einzelne Symptome überschneiden können und das Fortschreiten der Erkrankung individuell sehr unterschiedlich ist.

Symptome
Die Symptome des CRPS sind zu Beginn unspezifisch und werden deshalb oft nicht gleich erkannt,
falsch interpretiert oder nicht ernst genommen.

– Hyperästhesie (Sensibilitätsstörung, Überempfindlihkeit auf Reize)
– Allodynie (gesteigerte Schmerzempfindlichkeit)
– Ruheschmerzen
– einschießende Schmerzen
– Lagerung oder Immobilisation bringen oft keine Besserung
– Trophische Störungen (Hautveränderungen, verändertes Haar- und Nagelwachstum)
– arthrogene Funktionsstörungen
– Muskelschwäche
– Bewegungseinschränkungen
– Tremor
– unwillkürliche Muskelzuckungen
– Ödeme
– Hyperhidrose
– Erhöhte oder erniedrigte Hauttemperatur
– Osteoporose
– Gelenkversteifung
– Atrophie der betroffenen Extremität
– Dystrophie der betroffenen Extremität

Diagnose
Die Diagnose ergibt sich aus dem typischen klinischen Bild.
Mögliche zusätzliche Verfahren sind:
– Messung der Hauttemperatur (Thermografie mit Infrarot-Thermometer)
– Röntgen
– MRT
– VNS-Analyse

Krankheitsverlauf
Der Krankheitsverlauf ist sehr individuell.
Die Erkrankung kann nach Wochen spontan zurückgehen, aber auch so intensiv werden,
dass die normale Lebensführung stark einschränkt ist.
Zudem gibt es noch den Wechsel zwischen Remission (Rückgang der Krankheit) und Exazerbation (Wiederaufleben der Krankheit).

Therapie
Es gibt keinen Therapieansatz, der für sich allein befriedigende Ergebnisse liefert.
Aus diesem Grund sollte man ein möglichst breit gefächtertes Therapie-Angebot nutzen.

– Physiotherapie
– Physiotherapie im Bewegungsbad
– Osteopathie
– Cranio-sacral Therapie
– Lymphdrainage
– Ergotherapie
– Spiegel-Therapie
– Akupunktur
– Autogenes Training
– Massagen
– Faszientherapie
– Matrix-Therapie
– Bewegungsschiene
– PNF-Pattern
– progressive Muskelentspannung

– Injektionen (Solum, Symphytum, Bryonia/ Stannum, Arnica, Traumeel, Aconitum)
– Taping
– Lasertherapie
– Magnetfeldtherapie
– Akupunktureinlagen
– Öle Wala und Lichterde (Thymus, Solum, Aconitum, Hypericum, Gold)
– Wärme
– Kälte
– Tens-Gerät
– Schröpfen
– Blutegel
– Akupunktur-Pflaster
– Eis-Lolli
– Neuraltherapie
– Kohlensäurebäder
– Sanum Therapie
– Fasten

– Vitamin C – gerne als Infusion
– Nahrungsergänzungsmittel (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente)

– Glukokortikoide
– Pregabalin
– Gabapentin
– Amitriptylin-Neurax
– Amytrytilin Salbe
– DMSO-Salbe
– Analgetika
– Antiphlogistika
– Künstliches Koma (Ketamin-Koma)
– GLOA (Ganglionäre Opioid-Analgesie)
– Epidurale Rückenmarksstimulation
– Stellatumblockade durch Lokalanästhesie
– Calcitonin Nasenspray
– Lidocain/ Procain
– Cannabis
– CBD
– Opioide

Gutachten/ Leitlinie – wichtig für u.a. Schwerbehinderungsantrag/ Gutachten
– CRPS Klassifikation
– Leitlinie Schmerzbegutachtung
– Gutachten Tegenthoff, Widder zu Schmerzeinteilung/ Schwerbehinderung

Das Sozialgericht, sowie einige Gutachter stufen den Grad der Behinderung bei 20 ein.
Damit sollte man sich nicht zufrieden geben.
Je nach Umfang und Ausprägung sollte der Grad der Behinderung zwischen 30 – 100 betragen.

CRPS ist eine Krankheit, die in der „Leitlinie Schmerzbegutachtung“  zu der Gruppe „Schmerz mit Gewebeschädigung/ außergewöhnlicher Schmerz“ gezählt wird und dem Phantom- und Tumorschmerz/ Amputation gleichgesetzt ist.
Chronischer Schmerz und die darausfolgende Beeinträchtigung durch diese außergewöhnlichen Schmerzen, hat auch psychische Folgen.
Zu diesen zählen u.a.: Dauerstress, erhebliche Beeinträchtigungen und Einschränkungen des Lebens, Schlafproblematik, daraus resultierde Dauermüdigkeit
und Konzentrationsschwäche, Depression oder depressive Episoden.
Oft ist zusätzlich auch die Erwerbstätigkeit um 20 – 80 v.H. gemindert.

Gute Besserung.