Fasten und Heilen - auf physischer und psychischer Ebene

Fasten und Heilen – auf physischer und psychischer Ebene

Fasten kann auf körperlicher, seelischer und psychischer Ebene heilungsunterstützend sein.

Heilung auf psychischer Ebene

Beim Fasten lassen sich ein antidepressiver und ein psychostimmulierender Effekt beobachten.

In der Kosakov Klinik in Moskau hat vor 50 Jahren der Psychiater Valéry Gurvich einen depressiven Patienten, der die Nahrungsaufnahme verweigert.

Gurvich vetraut auf den Instinkt des Kranken und verzichtet auf die übliche Zwangsernährung.

Am 5. Tag ohne Nahrung öffnete der Patient die Augen, am 10. Tag begann er wieder zu gehen,

am 15. Tag nahm er zum ersten Mal wieder Flüssigkeit zu sich und beteiligte sich allmählich wieder

an dem gemeinschaftlichen Leben.

Der Mann wurde schließlich wieder gesund.

Ein psychisch Kranker geheilt durch Fasten, das war etwas noch nicht da Gewesenenes. 

Daraufhin experimentierte Gurvich weiter und der Erfolg übertraf alle Erwartungen.

Durchschnittlich ließ er seine Patienten 25 bis 40 Tage fasten.

Mittlerweile hält das Fasten in vielen psychosomatischen und psychiatrischen Kliniken Einzug.

Heilung auf physischer Ebene

Viele Jahrzehnte wurde und wird das Heilfasten erforscht.

Die Ergebnisse dieser Forschungen erbrachten, dass bei den Patienten die u.a. unter Herz-Kreislauferkrankungen, Arthritis, Diabetes, Asthma, Cholesterin, Bluthockdruck, Rheumatismus, Hautprobleme, besserer Schlaf, Allergien und chronische Erkrankungen litten, nach einer oder mehreren Fastenkuren fast 2/3 aller Symptome verschwanden.

Dr. med. Buchinger, der an schwerem Gelenkrheuma litt und seit 1918 an den Rollstuhl gefesselt war, wurde durch zwei Fastenkuren vollständig geheilt.

Gründe hierfür


Der Körper hat drei Energielieferanten: Glukose, Lipide und Proteine.

Der wichtigste ist die Glukose.

Sie ist unerlässlich für das Funktionieren des Körpers und vor allem des Gehirns.

Die Glucose Reserven sind jedoch bereits nach einem Fastentag erschöpft.

Sobald dem Körper Nahrung entzogen wird, schlägt der Organismus Alarm.

Er bildet zum einen Glukose aus Protein und greift zum anderen auf seine Lipidreserven,

also auf die Fette zurück, um einen Glucose Ersatz zu produzieren.

Diese Fastenenergielieferanten sind die sogenannten Ketonkörper.

Zudem führt das Fasten führt zu hormonellen und neuroendokrinen Veränderungen.

Hormone mobilisieren die körpereigenen Reserven.

Manche von ihnen haben auch eine entzündungshemmende Wirkung.

Gleichzeitig verringert der Organismus seinen Energieverbrauch.

Atmung, Herzrhythmus und Blutdruck wird gesenkt und verlangsamt.

Es konnte eine erhöhte Sensibilität der Insulinrezeptoren beobachtet werden.

Die Schmerzempfindlichkeit war reduziert.

2016 erhielt der japanische Zellbiologe Yoshinori Ohsumi den Nobelpreis für Medizin für seine Arbeiten zur Autophagie der Zelle.

Er fand u. a. heraus, wie bei Nährstoffmangel (Fasten) diese Art der inneren Zellreinigung

verstärkt angestoßen wird.

Fasten sollte möglichst unter Aufsicht eines qualifizierten Arztes oder Ernährungswissenschaftlers durchgeführt wird, um sicherzustellen, dass der Körper ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird

und keine unerwünschten Nebenwirkungen auftreten.

Gute Besserung.